Ihr Kopf-an-Kopf-Rennen hält Amerika und die Welt in Atem: Hillary Clinton und Barack Obama kämpfen um jeden Staat und um jede Stimme.
Es ist ein Triumph, der Barack Obama die Nominierung kosten kann: Mit zehn Prozent Vorsprung, in ländlichen Wahlkreisen mit bis zu fünfzig Prozent, schlägt Hillary Clinton ihren Rivalen in Pennsylvania. Jetzt setzt sie die Superdelegierten unter Druck, um ihre Stimmen zu bekommen. Obama dagegen wirkt planlos.
Was wollte Hillary Clinton da gerade sagen? "To Hell with Barack Obama"? – Zur Hölle mit Barack Obama? 55 gegen 45 Prozent. Zehn Prozent Vorsprung vor Obama in ganz Pennsylvania, in allen ländlichen Wahlkreisen sogar Vorsprünge von dreißig, vierzig, ja fünfzig Prozent: Clinton hatte Grund zu Freude. Und nun war sie in ihrer Siegesrede zum wichtigsten Punkt gekommen – zu Sätzen über einen Weltkriegsveteranen, dem Harry Truman den höchsten Orden der USA verliehen hatte. Man merkte es an Clintons Stimme.Der Soldat hatte Clinton ein Foto der Zeremonie geschickt. Hillarys Stimme wurde dunkel, belegt, fast sentimental, als sie fortfuhr: "Und in eine Ecke des Fotos hatte er mit krakeliger Schrift geschrieben: 'To Hell... to Hillary: Keep on fighting!'"
"Für Hölle... für Hillary": Vielleicht stand da auf dem Foto tatsächlich "to hell with Obama". Alte Soldaten können raubauzig sein. Aber der Ausrutscher passte auch so ins Bild.
Clinton verbucht Pennsylvania als persönlichen Erfolg
Der Sieg in Pennsylvania, sagte Clinton, „ist für mich ein ganz persönlicher Erfolg“. Sie bezog das in der Rede auf ihre familiären Wurzeln in dem Staat, aber sie machte unzweideutig klar, dass das auch politisch galt. Obama, sagte sie, „hat in Pennsylvania dreimal so viel Geld ausgegeben wie ich“. Und trotzdem hat sie gesiegt, wie schon in Texas und Ohio Anfang März.
Der Sieg in Pennsylvania, sagte Clinton, „ist für mich ein ganz persönlicher Erfolg“. Sie bezog das in der Rede auf ihre familiären Wurzeln in dem Staat, aber sie machte unzweideutig klar, dass das auch politisch galt. Obama, sagte sie, „hat in Pennsylvania dreimal so viel Geld ausgegeben wie ich“. Und trotzdem hat sie gesiegt, wie schon in Texas und Ohio Anfang März.
Es war die Verkrampftheit eines Mannes, der ahnt, dass vielleicht nun er statt Clinton in den Strudel geraten könnte. Ohne das Erlebnis eines politischen Beinahetodes wird niemand Präsident, heißt es als Faustregel. John McCain hat das im August hinter sich gebracht, Clinton im Januar und Februar; Obama steht es womöglich im Mai bevor.Clintons Sieg wird ihr wegen des Verhältniswahlrechts zwar nur rund fünfzehn Delegierte auf dem Wahlparteitag mehr bescheren als Obama. Der Abstand von knapp hundert Delegierten zu ihm bleibt. Aber Delegiertenzahlen sind das eine, politisches Momentum ist das andere. Hillary hat jetzt wieder Momentum auf ihrer Seite. Mathematisch kann weder sie noch Obama in den restlichen neun Urwahlen bis zum 3. Juni die Mehrheit von 2025 Delegierten erreichen. Es kommt auf die rund 300 noch Unentschiedenen der 795 Funktionäre an, die als freie „Superdelegierte“ des Parteitags das Pendel zu Obama oder zu Clinton neigen lassen können.
[ Quelle : Enter ]
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