Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete.Er kennt weder Gründe noch Gegengründe und glaubt sich immer im Recht.

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null-toleranz 'Nazis'

Montag, 28. April 2008

Rechtsextremer Sprachjargon mit Symbolcharakter

Nicht verboten, dennoch eindeutig besetzt, ist das Kürzel "ODESSA". Es steht für "Organisation der ehemaligen (oder entlassenen) SS-Angehörigen" und wurde nach US-Geheimdienstberichten von NS-Gefangenen nach 1945 benutzt, um ihre Flucht zu organisieren. Die ursprünglich als Fluchtorganisation gegründete Organisation soll sich später zu einer weltweit agierenden Geheimorganisation weiterentwickelt haben. Heute taucht das Kürzel z. B. im Bereich des Rechtsrocks wieder auf: Das Debütalbum "Eiserner Wille und stolzes Herz" der Leipziger Skinband "ODESSA" preist ein rechtsextremer Online-Versand 2002 mit folgenden Worten an: "Die Texte sind wieder am Rande dessen, was hierzulande möglich ist."




Ein anderes Beispiel ist das Kürzel "18". Es steht für den ersten und achten Buchstaben im Alphabet (A + H) und spielt auf die Initialen von Adolf Hitler an. Als Druckmotiv auf Sweatshirts wird es teilweise auch mit eindeutigen Slogans (z. B. "Hate Society - Old School Racist") angeboten. Verbreitet ist zudem das Kürzel "C18", das für die militante britische Neonazi-Gruppe "Combat 18" steht. Als "Kampftruppe Adolf Hitler" verübten Mitglieder dieser 1992 gegründeten Terrororganisation zahlreiche Gewalttaten in Großbritannien.

Der Zahlencode "13 47" bezieht sich auf den 13., vierten und siebten Buchstaben im Alphabet (MDG) und ist ein Kürzel für die NS-Grußformel "Mit deutschem Gruß". Diese ist in der Bundesrepublik z. B. in Briefen verboten (§ 86a StGB), wenn Aufmachung und Inhalte der Schreiben auf einen nationalsozialistischen Sprachgebrauch hindeuten. Zur Umgehung des Verbotes werden manchmal auch die Anfangsbuchstaben "MDG" verwendet.
Mit dem Zahlencode "28" oder "2+8" (zweiter und achter Buchstabe des Alphabets BH) ist das am 14.9.2000 in Deutschland verbotene "Blood&Honour"-Netzwerk gemeint. Da die verschiedenen Symbole der Vereinigung in Deutschland nicht mehr gezeigt werden dürfen, können sich Rechtsextreme mit dem Kürzel weiterhin zu "Blut und Ehre" bekennen. Andere Beispiele sind "124" für "Ausländerbefreites Deutschland", "192" für "Adolf is back" und "198" für den verbotenen NS-Gruß "Sieg Heil".






In der rechtsextremenen Szene werden zahlreiche

Zahlen- und Buchstabenkürzel verwendet, um in Deutschland bestehende Verbote zu umgehen. Diese Abkürzungen sind in der Regel einfach aufgebaut: Die Zahlen stehen meist für die Buchstaben im Alphabet und die Buchstaben für die Anfangsbuchstaben der jeweiligen Parole. So bezieht sich "88" auf den achten Buchstaben im Alphabet (H) und steht für die verbotene NS-Grußformel "Heil Hitler". Der Zahlencode wird in Flugblättern und E-Mails verwendet, als großes oder kleines Emblem auf Kappen und Hemden getragen, in Liedtexte eingebaut oder in die Haut tätowiert. Sogar Kissenbezüge werden mit dem Zahlencode von rechtsextremen Vertrieben angeboten.

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