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Sonntag, 27. April 2008

Ohne Einwanderung hat Deutschland keine Zukunft

Ohne Einwanderung hat Deutschland keine Zukunft
Tatsächlich ist Deutschland schon längst ein Einwanderungsland. Zuwanderung kann die demografischen Folgen der „Vergreisung“ unserer Gesellschaft abmildern. Ohne Zu- und Abwanderung würden heute schon neun Millionen Menschen weniger in Deutschland leben.
Deutschland ist kein Einwanderungsland Ohne weitere Zuwanderungen würde die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland von heute 82 Millionen auf knapp 59 Millionen im Jahr 2050 sinken (so die Ergebnisse einer Studie des Statistischen Bundesamtes). Die „Altenquote“ (die Zahl der Menschen über 60 Jahre je 100 Personen im Alter von 20 bis 60 Jahren) wird ohne Zuwanderungen von 40 (1999) auf 84 im Jahr 2050 steigen. Das heißt, auf die Menschen im erwerbsfähigen Alter entfallen immer mehr Menschen im Rentenalter. Diese Entwicklung verändert die demografische Struktur unserer Gesellschaft.
In Deutschland werden seit etwa 30 Jahren deutlich weniger Kinder geboren als zur Stabilisierung der Bevölkerungszahl notwendig wären. Um die gegenwärtige Bevölkerungszahl zu erhalten, müsste die Kinderzahl je Frau ungefähr bei 2,1 liegen. Tatsächlich liegt die durchschnittliche Kinderzahl je Frau aber seit langem bei 1,4. Das heißt, die Elterngeneration wird nur noch zu etwa zwei Dritteln durch Kinder ersetzt. Das Problem der Schrumpfung und demografischen Alterung moderner Gesellschaften ist durch Zuwanderung zwar nicht zu lösen, aber eine gesteuerte Einwanderung kann dazu beitragen, die Folgen für unsere Alterssicherung zu mildern.
Wanderungsbewegungen finden sich in ähnlicher Weise auch in anderen Wohlstandsgesellschaften. Zudem sind Wanderungen nicht nur von Bedeutung für die Gegenwart, sondern haben die deutsche Geschichte der vergangenen Jahrhunderte geprägt: von der proletarischen Massenauswanderung im 19. Jahrhundert über Flucht, Vertreibung, Zwangsarbeit in der Epoche der Weltkriege bis zur organisierten Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte seit Mitte der fünfziger Jahre. Im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Annahme verlaufen Wanderungsbewegungen nicht nur in einer Richtung, sondern haben verschiedene Ziele. Zwischen 1954 und 1999 wanderten insgesamt 30,4 Millionen In- und Ausländer nach Deutschland zu. Im gleichen Zeitraum verließen aber auch rund 23,5 Millionen In- und Ausländer das Land. Mehr als drei Viertel der Ausländer, die von 1954 bis 1999 nach Deutschland zugewandert sind, haben inzwischen das Land wieder verlassen. Der Wanderungsgewinn seit Mitte der fünfziger Jahre beträgt bei Ausländern plus 6,7 Millionen, bei Deutschen (einschließlich Aussiedler) plus 2,3 Millionen. Das heißt: Ohne Ein- und Auswanderungen gäbe es in unserem Land rund 9 Millionen Menschen weniger. Allerdings verlassen auch viele Deutsche ihre Heimat. Seit 1960 hat die Bundesrepublik Deutschland per Saldo durch permanente Auswanderung oder langfristige Abwesenheit rund 800 000 Staatsbürger verloren. Deutschland ist also faktisch seit langem ein Einwanderungsland. Was fehlt, sind das Eingeständnis dieser Tatsache und die Herbeiführung eines gesellschaftlichen Konsenses darüber, wie Zuwanderung gesteuert und Integration gestaltet werden kann.
Ein Blick über den Atlantik zeigt die Situation in dem klassischen Einwanderungsland USA auf. Zu keiner Zeit emigrierten mehr Menschen in die Vereinigten Staaten als in den 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts. Allein von 1994 bis 1995 reisten 15 Millionen Menschen ein. Das U.S. Census Bureau schätzt, dass sich auf Grund von Einwanderung die Bevölkerungszahl verdoppeln wird. Offiziell projektiert die Behörde für das 21. Jahrhundert einen Anstieg von 273 auf 404 Millionen Einwohner im Jahr 2050 und 571 Millionen dann im Jahr 2100.

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